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Ein Spindelhotel für Ihre Ersatzspindeln

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Das Weiss-Spindelhotel: Hier werden Spindel fachgerecht eingelagert, so dass sie jederzeit funktionsfähig und abrufbereit sind.

Weiss Spindeltechnologie hat vor geraumer Zeit ein Spindelhotel eröffnet. Die Spindel crasht, die Werkzeugmaschine steht. Damit schnell wieder produziert werden kann, halten insbesondere Serienfertiger Ersatzspindeln vor. Doch sind diese im Fall des Falles tatsächlich einbaubereit? Wenn sie im Spindelhotel der Siemens-Tochter Weiss Spindeltechnologie lagern: Ja.

Moderne Motorspindeln sind hochkomplexe Einheiten, die Bewegung brauchen. Sind sie in Werkzeugmaschinen im Einsatz, ist das ausreichend gegeben. Einzelne Komponenten unterliegen zwar Verschleiß. Schmierstoffe und elastomere Bauteile wie Dichtungen bleiben aber in Form und es gibt auch keine Korrosionsgefahr durch dauerhafte Berühr- bzw. Kontaktflächen.
Bei Ersatzspindeln ist das genau umgekehrt. Es gibt keinerlei Verschleiß. Dafür können Probleme durch Bewegungsmangel auftreten. Um diese zu vermeiden, sind bei der Lagerung viele Kriterien zu berücksichtigen, damit die Spindel im Notfall sofort zuverlässig funktioniert. Am Einfachsten ist es, sie in die Hände von Spezialisten zu geben. Die Weiss Spindeltechnologie GmbH, Maroldsweisach, hat dafür vor kurzem ein sogenanntes Spindelhotel eröffnet.

Die eingelagerten Spindeln werden bei Weiss bedarfsorientiert Funktions- sowie Fettverteilungsläufen unterzogen. So bleiben die Schmier- und Gleiteigenschaften der Lager stets erhalten. | Bild: Weiss Spindeltechnologie
Die eingelagerten Spindeln werden bei Weiss bedarfsorientiert Funktions- sowie Fettverteilungsläufen unterzogen. So bleiben die Schmier- und Gleiteigenschaften der Lager stets erhalten. | Bild: Weiss Spindeltechnologie

Bei Weiss Spindeltechnologie werden Spindeleinheiten – unabhängig von welchem Hersteller – fachgerecht aufbewahrt, so dass sie jederzeit funktionsfähig und abrufbereit sind. Fordert ein Kunde die Spindel via Telefon, E-Mail oder einem anderen elektronischen Kommunikationsmedium an, verlässt sie je nach vereinbarter Dringlichkeitsstufe bereits vier Stunden später das Hotel. Anschließend bauen meist die Instandhalter der Endkunden die Spindel ein, und kurze Zeit später produziert die Werkzeugmaschine wieder zuverlässig Bauteile.

Preiswerte Einlagerungsgebühren

Tim Jakob, Kundenbetreuer bei Weiss, betont: „Die jährlich oder nach Abruf der Spindeleinheit fällige Einlagerungsgebühr beinhaltet eine sachgemäße Verpackung und eine vibrationsarme, temperierte Lagerung gemäß Betriebsanleitung der Spindeleinheit.“
Tim Jakob, Kundenbetreuer bei Weiss: „Die Einlagerungsgebühr beinhaltet eine sachgemäße Verpackung und eine vibrationsarme, temperierte Lagerung der Spindeleinheit.“

Die Kosten für diese Dienstleistung sind überschaubar, wie Tim Jakob, Kundenbetreuer bei Weiss, betont: „Die jährlich oder nach Abruf der Spindeleinheit fällige Einlagerungsgebühr beinhaltet eine sachgemäße Verpackung und eine vibrationsarme, temperierte Lagerung gemäß Betriebsanleitung der Spindeleinheit.“

Zusätzlich fällt bedarfsorientiert eine Servicegebühr pro durchgeführtem Prüflauf an. Diese beinhaltet laut Tim Jakob einen Funktionslauf inklusive Abnahmeprotokoll. „Die fachgerechte Aus- und Einlagerung ist selbstverständlich inkludiert“, ergänzt Jakob.
Um die Einsatzbereitschaft der Motorspindeln jederzeit gewährleisten zu können, untersucht Weiss im Rahmen der wiederkehrenden Abnahmen auch alle weiteren relevanten Funktionseigenschaften. Bei besonders langen Lagerungszeiten werden darüber hinaus sämtliche elastomeren Bauteile (z. B. Dichtungen) geprüft.

Werden diese Maßnahmen nicht durchgeführt und/oder die Spindeln falsch gelagert, können Korrosionsflächen entstehen oder Schmierstoffe ihre Gleiteigenschaften verlieren. Passiert dies, ist nach dem Einbau der nächste Spindelschaden und damit der nächste Produktionsausfall vorprogrammiert.

Wird das Lagerfett nicht bewegt, leiden die Schmiereigenschaften

Zum Hintergrund: Es gilt insbesondere die Öl-Durchleitfähigkeit der in Wälzlagern häufig eingesetzten Fette zu betrachten. Dazu muss man wissen, wie Fett aufgebaut ist und wie es „arbeitet“: Es besteht zu rund 80 Prozent aus Öl, das sich in einem Seifengerüst befindet. Wird das Fett nicht bewegt, leidet die Fähigkeit, das Öl vom Fettreservoir in die eigentliche Kontaktzone zu leiten. So kann es passieren, dass im Einsatzfall der Ölfilm zwischen Wälzkörper und Lagerring zu dünn ist, was letztlich Mischreibung und Verschleiß zur Folge hat.
Durch Bewegung in entsprechenden Abständen verhindern Instandhalter, dass diese zentralen Schmier- und Gleiteigenschaften verloren gehen. Öl-Luft-geschmierte Spindeln haben diesen Nachteil zwar per Definition nicht, dennoch ist eine regelmäßige Überprüfung auch hier ratsam.

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